Heikles Bemühen um das Gedenken
Das neue Bundeswehr-Ehrenmal soll an gefallene Soldaten erinnern. Beschönigt es auch deren Schicksale?
Im Oktober 2008 durchbrach Franz Josef Jung erstmals die bis dahin geltende Sprachregelung. Während einer Trauerfeier sprach der Verteidigungsminister statt von getöteten und verletzten Soldaten von Gefallenen und Verwundeten – ein Zugeständnis an die Gefährdungen, denen sich deutsche Truppen bei ihren Auslandseinsätzen ausliefern. Seit Beginn des Einsatzes 2002 starben 35 deutsche Soldaten am Hindukusch. Die letzte Konsequenz zog Jung allerdings noch nicht: dass in Afghanistan ein Krieg stattfindet.
Ebenfalls im Oktober 2008 wurde der Grundstein zum Ehrenmal im Berliner Bendlerblock gelegt, das Jungs Ministerium zufolge »für Angehörige der Bundeswehr errichtet wird, die in Folge der Ausübung ihrer Dienstpflichten für die Bundesrepublik ihr Leben verloren haben«. Ausgerechnet nach dem von der Bundeswehr angeordneten Luftangriff auf zwei entführte Tanklastzüge im Norden Afghanistans mit vielen Todesopfern wurde gestern das Ehrenma...
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