Erinnerung an eine Revolution

Nagib Machfus im »Karnak-Cafe«

Die Tradition des Cafés als Treffpunkt für Künstler, Studenten oder Bohemiens ist heute in Deutschland weitgehend verschwunden. Anders im Ägypten des Nagib Machfus (1911-2006), der sich in den Kairoer Gassen und Cafés zu seinen Geschichten und Figuren inspirieren ließ. So auch zu diesem erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Roman.

Es war die defekte Armbanduhr, für deren Reparatur der Uhrmacher einige Stunden brauchte, die den Ich-Erzähler dazu veranlasste, mehrere Runden durch das Viertel zu drehen, um schließlich auf das Karnak-Café zu stoßen. Sofort zog es ihn in den Bann. Nicht allein von Kurunfula, der Besitzerin des Cafés, die »im Herbst ihres Lebens« stand, oder dem köstlich duftenden Kaffee wurde er angezogen. »Was diesen Ort zu etwas ganz Besonderem machte, war die innige Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, von wehmütiger Erinnerung an die schönen Zeiten und dem Stolz auf die rühmliche Jetztzeit.«

Im Karnak-C...


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