Ein besseres System hatten die Deutschen nie

Der Bürgerrechtler WERNER SCHULZ bedauert die verpassten Chancen der Einheit und lobt die parlamentarische Demokratie trotz ihrer Unvollkommenheiten

Viele Bürgerrechtler der DDR sind aus dem politischen Alltag, manche aus der Erinnerung verschwunden. Werner Schulz hat im politischen System der Bundesrepublik Fuß gefasst. In Teil 37 unserer Serie legt er seine Sichten dar. Mit Werner Schulz sprach Uwe Kalbe.

ND: Vor 20 Jahren haben Sie vermutlich weniger komfortabel über das Ende der DDR nachgedacht als jetzt – aber vielleicht auch schon bei schwarzem russischen Tee.
Möglich, ich habe die Lebensweise in Russland immer gemocht.

Keine Kunst, als Ossi.
Auch als Europa-Abgeordneter werde ich mich vor allem mit diesem Teil der Welt beschäftigen.

Vor 20 Jahren hatten Sie auch schon mit Themen von historischer Größe zu tun.
Na ja, ich arbeitete in der Kreishygieneinspektion in Lichtenberg.

Und wirkten an der Wende.
Zunächst waren wir bescheidener. Wir haben uns im Pankower Friedenskreis damals Sorgen gemacht über den Zusammenhalt der Opposition in der DDR. Überall gründeten sich neue Gruppierungen, unser Ziel wurde plötzlich von vielen Initiativen überrannt.

Welches Ziel war das?
Wir hatten uns Monate zuvor verabredet, die absehbare Manipulation der Kommunalwahlen im Mai 1989 zu enthüllen. Dem sollte der Schritt folgen, uns beim nächsten Ma...





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