SPD: Vorwärts und vergessen
Parteispitzen mit widersprüchlichen Koalitionsaussagen / Fingierte Wahlunterstützung
Die Sozialdemokraten geraten in Panik. Anderthalb Wochen vor der Bundestagswahl löst sich die festgefügte Front, die SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ins Kanzleramt hieven soll, vor aller Augen auf.
Der griechische Hirtengott Pan gab der Erscheinung seinen Namen, wenn in scheinbarer Idylle massenhafter Schrecken zu irrationalen Fluchthandlungen führt. Man kennt dies von friedlich weidenden Herden oder überfüllten Kinos. Und man kann sie derzeit in der SPD beobachten – nackte Panik. Während SPD-Chef Franz Müntefering noch die Ampel aus SPD, Grünen und FDP als die bevorzugte Koalition nach der Bundestagswahl am 27. September verteidigt, bröckelt die Front auf der Seite von Peer Steinbrück, dem immer etwas unorthodoxen Bundesfinanzminister. Eine Fortsetzung der Großen Koalition wäre für seine Partei kein Unglück, meint er. Ein kleineres Unglück jedenfalls als ein Platz in der Opposition. Dort, so ahnt Steinbrück, werde man einem sozialen »Überbietungswettbewerb« der Linkspartei ausgesetzt sein. Eine Vorstellung, die Steinbrück offenbar schreckt.
Von Müntefering stammt der Satz »Opposition ist Mist«. Der aus dem Bundestag scheide...
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