Kinder sollen Vorfahrt haben
Über 200 Aktionen im FEZ Wuhlheide
Unter dem Motto »Vorfahrt für Kinderrechte!« wird am 20. September zum 20. Mal der Weltkindertag gefeiert. Zwischen 10 und 18 Uhr wird im FEZ in der Wulheide ein riesiger Spielplatz entstehen.
Dem Motto entsprechend fordert das »Aktionsbündnis Kinderrechte« – bestehend aus UNICEF, Kinderschutzbund und Kinderhilfwerk –, dass Kinderrechte in der Verfassung verankert werden. »Deutschland«, sagt Heide-Rose Brückner, die Geschäftsführerin der Kinderhilfe, »ist kein kinderfreundliches Land. Kinder haben das Recht auf besonderen Schutz, Unterstützung und Beteiligung.«
So verlangt das Aktionsbündnis von Bund, Ländern und Kommunen, gegen die wachsende Kinderarmut Strategien zu entwickeln, benachteiligte Kinder aus bildungsfernen Familien zu fördern, Flüchtlingskinder genauso zu behandeln wie andere auch und altersgemäße Möglichkeiten zu schaffen, Kinder und Jugendliche an gesellschaftlichen Vorgängen zu beteiligen. Auf diese Weise lernen Kinder Demokratie und ihre Interessen werden gewahrt, heißt es. Überdies ruft das Bündnis den Staat und die Zivilgesellschaft dazu auf, die zunehmende Verdrängung von Kindern aus Alltagsräumen aufzuhalten.
Eine solche Verdrängung habe es dieses Jahr auch in Berlin gegeben. »In der Vergangenheit hat der Weltkindertag immer in der Stadtmitte stattgefunden, um die Kinder in Räume zu bringen, wo sie sonst nicht präsent sind«, erklärt Projektleiter Bernd Grospitz. Doch dieses Jahr sei der Marathon wegen der Bundestagswahl am 27. September auf das gleiche Wochenende wie der Weltkindertag gerutscht. »Deshalb sind wir diesmal in der Wuhlheide. Nächstes Jahr wollen wir aber wieder zurück in die Stadt«, erklärt Grospitz.
Die kleinen Besucher können am Sonntag auf 80 000 Quadratmetern Waldpark herumtollen und bei über 200 Aktionen mitwirken. Ein großes Seifenkistenrennen und eine Bobby Cart Rallye stehen unter dem Motto »Vorfahrt für Kinder!«. Über 25 regionale Öko-Betriebe veranstalten ein Hoffest. Dort wird Brot gebacken und Honig geschleudert. Mit Klettern, Malen und Laubsägearbeiten ist das Programm noch lange nicht zu Ende. »Die Bremer Stadtmusikanten« werden verpopt, die Installation »Rote Achse« schärft die Sinne und die Maskottchenparade präsentiert die Pokemons, den Sandmann usw. Greenpeace informiert über Meere und Klima und der Neuköllner Radsportverband »Blitz« bittet zum Einrad fahren. »Für diesen Tag«, so Grospitz, »müssen viele Tonnen Material bewegt werden und es gibt zirka 1000 ehrenamtliche Helfer.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.