Ramelow lockt SPD und Grüne mit Amtsverzicht

LINKE streitet um Schachzug des Thüringer Spitzenkandidaten / Mögliche Partner reagieren zurückhaltend

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Linkisch oder gelinkt – der Thüringer Ministerpräsidentenkandidat der LINKEN hat gestern mit seinem Verzicht auf das Amt des Regierungschefs eine Woche vor der Bundestagswahl seine Partei in Aufregung versetzt . Und die möglichen Koalitionspartner bei SPD und Grünen in Zugzwang gebracht.

Zeichnung: Rainer Hachfeld
Zeichnung: Rainer Hachfeld

Dass Bodo Ramelow immer für eine Überraschung gut ist, haben Parteifreunde wie Gegner in den letzten Jahren schon zur Genüge erfahren dürfen. Natürlich konnte der Vizechef der Linksfraktion im Bundestag nicht nur mit Danksagungen rechnen, nachdem er am Donnerstagabend der dpa zu Protokoll gab, eine rot-rot-grüne Koalition im Erfurter Landtag mit einem Verzicht auf das Amt des Ministerpräsidenten ermöglichen zu wollen. Denn fest steht, dass die LINKE in einem solchen Dreierbündnis mit 27 Abgeordneten die mit Abstand größte Fraktion stellt. SPD und Grüne erreichen mit 18 bzw. 6 Sitzen nicht einmal gemeinsam diese Stärke.

Womöglich ist Ramelow dennoch vom Echo aus den eigenen Reihen überrascht. Von Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi über Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch bis zu Landeschef Knut Korschewsky reichen die Kritiker. Gysi bestand im rbb auf dem Vorschlagsrecht seiner Partei: »Ich gebe doch das Recht nicht auf. Wenn wir das ...


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