Über die blaue Pille gestolpert
Charité-Professor wegen Ermittlungen zu einer mutmaßlich illegalen Arzneimittelstudie beurlaubt
Ein halbes Jahr nach der »Bio-Viagra«-Affäre werden am Universitätsklinikum Charité personelle Konsequenzen gezogen. Wie die Pressestelle der Klinik am Donnerstagnachmittag bekannt gab, wurde der Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin, Holger Kiesewetter, mit sofortiger Wirkung beurlaubt.
Die Absetzung des führenden Mediziners erfolgte drei Wochen nachdem die Staatsanwaltschaft Institut und Privaträume Kiesewetters durchsucht hatte. Bei der groß angelegten Aktion waren acht Orte in Berlin und fünf weitere Orte in anderen Teilen des Landes ins Visier genommen worden. Gegen den Institutsleiter wird wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Bestechung, Bestechlichkeit sowie Untreue ermittelt.
Der Ärger begann Mitte März. Damals hatte ein Doktorand angeblich spektakuläre Testergebnisse publik gemacht. Er habe ein pflanzliches Mittel gegen Erektionsstörungen entwickelt, gab der angehende Mediziner einer Presseagentur bekann...
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