Liberaldemokraten versuchen den Spagat
Britische FDP-Schwester gibt Forderungen auf
»Labour-Lösungen schmecken nach altmodischem Kollektivismus, Konservative bieten statt Arzneimitteln weiße Salbe. Nur wir Liberale haben Antworten auf die Krise.« Die Partei von Nick Clegg kündigt den »liberalen Durchbruch« an. Kann die Partei bei der Parlamentswahl 2010 Labour beerben oder einer Großpartei als Koalitionspartner dienen?
Auf den ersten Blick stehen die Zeichen günstig. Mit sechs Millionen Wählerstimmen gewannen Britanniens Liberaldemokraten 2005 nicht weniger als 63 Direktmandate – die höchste Zahl, seit sie in den 20er Jahren den Premier stellten. Da mag FDP-Chef Guido Westerwelle vor Neid platzen. In den Umfragen liegen die britischen Liberalen bei 18 Prozent. Die Feindanalyse von Parteichef Nick Clegg (Foto: dpa) stimmt ebenfalls: Labour ist amtsmüde, den Tories trauen die Briten noch nicht. Als vertrauenswürdigster Politiker gilt seit der Bankenkrise der liberale Finanzsprecher Vince Cable.
Doch mit der Parallele zwischen den britischen Liberalen und der FDP sollte man vorsichtig sein. Charles Kennedy und Menzies Campbell waren 2005 nicht nur allseits geachtete liberale Politiker, sondern standen deutlich links von der Mitte, besetzten das von Labour durch die Irak-Invasion verlasse...
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