Die Macht der Anderen

Beatrice von Weizsäcker über das Lebenselixier der Demokratie

Natürlich interessiert sich Beatrice von Weizsäcker für Politik. Sie findet sie allerdings in der gegebenen Form abstoßend. Die Autorin belegt die Einbeziehung der Parlamente und Parteien in den Automatismus von politisch-bürokratischen Apparaten. Sie kritisiert die nicht vorhandene Sensibilität gegenüber Geschmacklosigkeiten wie dem Verfassen von Gesetzentwürfen durch Funktionäre des Kapitals, was zu Recht als Steigerung im Verfall der Politik gewertet wird. Das Wort »Korruption« will hier nicht mehr passen.

Die Autorin spricht das Problem der mangelnden Wahlbeteiligung an. Sie weiß, dass Appelle nichts nutzen, wenn nicht ernsthaft nach Gründen gesucht wird. Ihr Befund: Immer mehr Menschen glauben offenbar, dass eine Stimmabgabe nichts wirklich ändert. Deshalb sei es überflüssig, zur Wahl zu gehen. Das ist keine Stellungnahme gegen die Demokratie, die Demokratie erscheint diesen Bürgerinnen und Bürgern als Zuckerguss einer ansonsten v...


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