Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Bei der Schulentwicklung setzt die Politik immer häufiger auf eine der Ökonomie entlehnte Managerphilosophie
Während landauf, landab über den richtigen Weg in der Schulpolitik diskutiert wird, steht eines schon fest – die Kontrolle nach wirtschaftlichen Maßstäben wird zunehmen. Das Beispiel der Hamburger Schulinspektion zeigt, wohin die Reise gehen könnte.
Die Hamburger Schulinspektion ist keine neue Erfindung. Die Institution wurde bereits unter der damaligen Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) im Jahre 2006 eingeführt. Zusammen mit dem »Orientierungsrahmen ›Schulqua-lität‹« sollte die Inspektion zu einer Verbesserung von Schulen führen. Alle vier Jahre werden die Schulen in Hamburg demnach inspiziert und erhalten Bewertungen für ihre Arbeit. Die Schulinspektion hat dabei den Anspruch, »Schulentwicklung zu stimulieren« und »schulische Qualität zu sichern«.
Ökonomischer Wolf im pädagogischen SchafspelzIn ihrem ersten Jahresbericht, der gerade erschienen ist, stellt sie sich selbst dafür gute Noten aus. Was nach Aufbruch und Innovation aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung jedoch als Wolf im Schafspelz – zumindest für die Pädagogik. Denn der Orientierungsrahmen, der die Basis für die Arbeit der Inspektion ist, beruht auf den Vorgaben der EFQM (...
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