Familientreffen im Kymgangsan
Taut das Eis zwischen Nord- und Südkorea wieder?
Als Kinder oder Jugendliche wurden sie zwischen 1950 und 1953 im koreanischen Bürgerkrieg, voneinander getrennt. Als Senioren haben sie nun das Glück, sich für drei, vier Tage wieder begegnen zu dürfen. Zwischen dem 26. September und dem 1. Oktober soll das im Diamantgebirge (Kymgangsan) unmittelbar nördlich der Grenze zwischen Nord und Süd geschehen.
Je 100 Familienmitglieder aus Nord und Süd werden sich an großen runden Tischen in einer Halle gegenübersitzen, umringt von medizinischen Betreuern, Bewachern und Fotografen. Anhand alter Fotos werden sie einander wiedererkennen können und vielleicht erfahren, was aus ihren Familien in den vergangenen 55 Jahren geworden ist.
Es gibt keine genauen Angaben darüber, wie viele Familien während des Koreakriegs, der nach Schätzungen eine Million Todesopfer und eben so viele Verletzte forderte, auseinandergerissen wurden. Die Schätzungen schwanken zwischen 100 000 und 5 Millionen. Während in Nachkriegsdeutschland die familiären Bande selten abrissen, war die Trennung in Korea total: Die Waffenstillstandslinie am 38. Breitengrad wurde zu einer unüberwindlichen Barriere. Zwischen Nord und Süd gibt es keine privaten Telefonverbindungen, keinen Briefverkehr und keine Reisen zum Verwandtenbesuch. Weder Fotos noch Grüße fanden den Weg über Ma...
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