Burundis Friedensprozess steht auf tönernen Füßen
Ex-Präsident Domitien Ndayizeye warnt vor unfreien Wahlen
Das einstige Bürgerkriegsland Burundi hat seit dem Friedensabkommen von Arusha 2001 große Fortschritte gemacht. Als letzte Rebellenorganisation hat 2009 auch die Nationale Befreiungsfront die Waffen niedergelegt. Doch damit sich dieser Prozess konsolidieren kann, bedarf es 2010 freier, fairer Wahlen, meint der ehemalige Präsident Domitien Ndayizeye, der wieder kandidiert.
Im Konfliktgebiet der Großen Seen gilt Burundi als Erfolgsgeschichte: Alle Rebellengruppen haben inzwischen die Waffen niedergelegt und beteiligen sich als politische Parteien am Friedensprozess. Als letzte haben die »Kräfte zur Verteidigung der Hutu und zur Nationalen Befreiung nach 16 Jahren Bürgerkrieg ihre Waffen abgegeben. Im April überreichte ihr Führer, Agathon Rwasa, symbolisch seine Kalaschnikow. Der Entwaffnungsprozess des Fußvolks ist derweil noch im Gange.
Wie in seinem Nachbarland Ruanda bestimmt in Burundi der Machtkampf zwischen Hutu- und Tutsi-Eliten seit Jahrzehnten das Geschehen. Während in Ruanda eine neue Verfassung verabschiedet wurde, die die Überwindung der Hutu-Tutsi-Spaltung festschreibt und damit die Ethnizität systematisch aus dem politischen Leben zu verbannen versucht, wurde in Burundi ein anderer Weg beschritten, um den seit 1993 wütenden Bürgerkrieg zu beenden. Hutu und Tutsi teilen sich nach einem ausgek...
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