»Das ist ein bitterer Tag für die Sozialdemokraten«

Schwarz-Gelb in Kiel wahrscheinlich / SPD verliert an die Linkspartei

  • Folke Havekost und Volker Stahl, Kiel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Jubel und Trauer lagen im Kieler Landeshaus dicht beieinander. Gewonnen hatten die kleinen Parteien, verloren die großen.

Als um 18.01 Uhr die erste Prognose verkündet wurde, blieben die Sektflaschen in den Fraktionsräumen der SPD geschlossen, das Büfett unberührt. Die Sozialdemokraten registrierten die 25,5 Prozent, die die Wahlforscher ihrer Partei zuschrieben, mit versteinerten Gesichtern. Als Erster fand der frühere SPD-Arbeitsminister Uwe Döring Worte: »Ich bin sehr enttäuscht«, kommentierte er.

Zwar war auch der christdemokratische Landtagspräsident Martin Kayenburg »sehr enttäuscht«, doch seine Partei hat trotz Verlusten von knapp zehn Prozent alle Regierungsoptionen offen. Wie viele Christdemokraten hoffte Kayenburg, dass es mit Hilfe von Überhangmandaten für eine schwarz-gelbe Mehrheit reichen wird.
Ausgelassene Stimmung herrschte beim Wahlgewinner FDP, wo schon kräftig auf den Sieg angestoßen wurde. Nur als ein Interview mit Parteichef Jürgen Koppelin, der von einem »Erdrutschsieg« sprach, über die Bildschirme flimmerte, verstummte das Stimme...



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