Geisterstädte am Rande Dublins

Irlands Wirtschaft ist besonders heftig von der Krise betroffen / Streit um Bankenrettung

  • Gabriel Rath, Dublin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die irische Wirtschaft liegt am Boden, der Staat ist klamm und die Menschen zahlen die Zeche. Besserung ist wohl erst dann in Sicht, wenn die Nachbarstaaten wieder genesen sind. Ein Nein zum Lissabon-Vertrag könnte auch diese Perspektive verdunkeln.

»Über 80 000 Arbeitsstunden ohne Unfall« rühmt ein Plakat an einer riesigen Baustelle an der Hafenmündung von Dublin. Es wird auch in naher Zukunft dort keine Unfälle geben, allerdings auch keine Arbeitsstunden. Wo vor 15 Monaten noch rund um die Uhr an einem gigantischen Bauprojekt geschweißt, gebohrt und gehämmert wurde, herrscht heute fast gespenstische Stille. Das Platzen der Immobilienblase hat die irische Wirtschaft in die tiefste Krise seit Generationen gestürzt. In den Außenbezirken der Hauptstadt sieht man heute regelrechte Geisterstädte.

Im Vorjahr war Irland das erste Land der Eurozone, das eine Rezession vermelden musste. Das war der Beginn einer dramatischen Talfahrt: 2009 wird die Wirtschaftsleistung nach Prognosen um 8,9 Prozent zurückgehen, der tiefste Fall aller westlichen Industriestaaten. Irland wird länger in der Krise bleiben: »Wir werden uns erst erholen, wenn die wichtigsten anderen Staaten wieder wachsen«, meint ...


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