Verteidigung klagt über Vorverurteilung

Prozess gegen mutmaßliche Autobrandstifterin / Alexandra R. auf der Anklagebank schweigt

Normalerweise werden in dem großen Saal 700 des Amtsgerichts Tiergarten Schwerverbrecher verurteilt. »Dass der Prozess gegen Alexandra R. hier stattfindet, liegt am großen öffentlichen Interesse«, erklärte gestern die Rechtsanwältin Martina Arndt zu Verhandlungsbeginn. Schon im Vorfeld des Prozesses sei die 21-jährige Angeklagte in den Medien als »Feuerchaotin« und »Hassbrennerin« bezeichnet worden, und Arndt bat das Gericht darum, diesen Vorverurteilungen nicht zu folgen.

Es ist der erste Prozess gegen eine mutmaßliche Autobrandstifterin in Berlin, obwohl nach Polizeiauskunft in diesem Jahr bereits 349 Fahrzeuge brannten. Für die Polizei gestaltet sich die Fahndung sehr schwierig, weil ein Auto schnell und lautlos abgefackelt ist.

Nach bewährter Art soll auch Alexandra R. am 18. Mai gegen 0.15 Uhr drei Grillanzünder auf den rechten Vorderreifen eines Mazda Tribute in der Liebigstraße gelegt haben. Eine vorbeifahrende Polizeistreife habe...


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