Ein General, vom Volk geliebt
Vor 35 Jahren wurde General Carlos Prats, Allendes treuer Gefährte, ermordet
Am späten Vormittag des 30. September 1974 zerriss eine Explosion die beschauliche Stille von Carmelita, einem Vorort von Buenos Aires. Eine ferngezündete Bombe hatte das Auto von Carlos Prats zerfetzt. Er und seine Frau waren sofort tot. Schnell wurde klar: dies war ein Racheakt des chilenischen Diktators Augusto Pinochet an einem seiner ärgsten Feinde. Prats hatte sich unmittelbar nach dem faschistischen Staatsstreich im September 1973 nach Argentinien ins Exil begeben. Er glaubte, damit vor dem Pinochetregime in Sicherheit zu sein. Ein Trugschluss. Prats hatte mehrere Warnungen erhalten. Und die DDR hatte bereits über das Ministerium für Staatssicherheit eine Aktion zur Ausschleusung des Ehepaares aus Argentinien vorbereitet. Der Anschlag war einige wenige Stunden zu früh erfolgt.
Prats galt in den 60er Jahren als einer der fähigsten Offiziere Chiles. Seine brillante Karriere gipfelte 1970 in der Ernennung zum Oberbefehlshaber der Ar...
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