- Kultur
- Kulturbeitrag
Klassik, Schräges und Improvisation
Der Pianist Markus Schirmer in Mecklenburg
ND: Herr Schirmer, Sie führen mit der Neubrandenburger Philharmonie Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 auf. Ist das nicht ein bisschen abgedroschen?
Schirmer: Ich liebe dieses Stück. Nicht weil es so ein Schlachtross ist, sondern weil es ungeahnte Schönheiten hat, die verschwinden, wenn man sich ihm von der donnernden Seite nähert. Der letzte Satz zum Beispiel wird oft wahnsinnig schnell durchgejagt. Dabei ist das ein freudiger Frühlingstanz, dazu müsste man also auch tanzen können. Mit meinem wunderbaren Lehrer Rudolf Kehrer habe ich das Stück früher durchgearbeitet. Da ging es vor allem um die Pausen, den Bau der Phrasen, die Stimmführung – Dinge, die mir mit zunehmendem Alter immer wichtiger werden.
Wenn man sich Ihre Diskografie betrachtet, würde man Sie für einen Wiener-Klassik-Experten halten.
Meine Platten mit Schubert oder Beethoven waren zwar sehr erfolgreich und haben Preise gewonnen, aber ich hatte schon immer ein größ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.