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  • EU sichert Südflanke gegen Migranten – Flüchtlingshelfern drohen juristische Verfahren

Absurder Prozess neigt sich dem Ende zu

Heute Verkündung des Urteils im Verfahren gegen »Cap Anamur« – NGOs machen mobil und fordern Freispruch

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen!« Unter diesem Motto demonstrierten am Dienstag NGOs für Freispruch im Prozess wegen angeblicher »Beihilfe zur illegalen Einwanderung« gegen Elias Bierdel und Stefan Schmidt im italienischen Agrigento. Das Urteil wird heute erwartet. Schmidt und Bierdel hatten vor fünf Jahren mit ihrem Schiff Cap Anamur afrikanische Flüchtlinge gerettet und nach Sizilien gebracht.

Demonstration für die Cap Anamur in Porto Empedocle/Sizilien am 11. Juli 2004 Foto:dpa
Demonstration für die Cap Anamur in Porto Empedocle/Sizilien am 11. Juli 2004 Foto:dpa

Das Mittelmeer ist zu einem Massengrab für afrikanische Flüchtlinge geworden. Die Migranten flüchten vor Dürren oder Bürgerkriegen. In der EU wollen sie ihr Recht auf Asyl wahrnehmen. Viele erreichen ihr Ziel nicht und ertrinken beim Versuch der Überfahrt.

Wer ihr Leben rettet, dem droht ein juristisches Verfahren. So auch den ehemaligen Verantwortlichen des Schiffes Cap Anamur. Der damalige Geschäftsführer Elias Bierdel und Kapitän Stefan Schmidt retteten im Sommer 2004 37 Afrikaner aus Seenot. Nach tagelangem Tauziehen mit italienischen Behörden, gelang es ihnen, die Migranten nach Sizilien zu bringen. Die Afrikaner wurden nach kurzer Zeit abgeschoben, Bierdel und Schmidt für ihre Humanität juristisch verfolgt. In Italien läuft seit November 2006 ein Verfahren gegen sie. Der Vorwurf lautet »Beihilfe zur illegalen Einreise«, also gewerbsmäßige Schlepperei. Den Aktivisten sei es darum gegangen, mit der medienwirksamen Rettungsaktion, d...


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