»Jetzt kann es nur noch aufwärtsgehen«
Rudolf Dreßler: Thüringer SPD handelt mittelfristig parteischädigend
Rudolf Dreßler, 68, wohnt in Königswinter bei Bonn. Der langjährige Bundestagsabgeordnete und Wuppertaler SPD-Vorsitzende war von 2000 bis 2005 deutscher Botschafter in Israel. Mit dem bekennenden SPD-Linken sprach ND-Autor Lutz Debus.
ND: Herr Dreßler, quo vadis SPD?
Tja, nach diesem Desaster kann es nur noch aufwärtsgehen – falls jetzt endlich die nötigen Konsequenzen gezogen werden.
Die da wären?
Die SPD muss zunächst erkennen, dass sie keinen Alleinvertretungsanspruch für die politische Linke in Deutschland hat. Wenn man eine Machtperspektive haben will, muss man sich Partner suchen, mit denen man politische Übereinstimmungen erzielen kann. Das bedeutet, dass sich die SPD von ihrer kontraproduktiven Haltung gegenüber der Partei DIE LINKE befreien muss. Außerdem muss die SPD ihre Arbeitsergebnisse der letzten elf Jahre auf den Prüfstand stellen, um Fehler zu erkennen, und sie muss diese korrigieren.
Zunächst aber muss die Glaubwürdigkeit der Partei wiederhergestellt werden. Das gelingt allerdings nicht von einem Gründonnerstag zum nächsten. Das braucht viel Zeit und neues Personal.
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