Neue Lichter nach dem Leuchtturm
In den Halbleiterfirmen von »Silicon Saxony« wächst trotz der Qimonda-Pleite wieder vorsichtige Zuversicht
Beim insolventen Chiphersteller Qimonda läuft der Ausverkauf. Doch das befürchtete Folgebeben in Sachsens Halbleiterbranche blieb bislang aus. Viele kleine Firmen setzen ohnehin auf Köpfchen statt auf Masse.
Alles muss raus: Locher und Tischrechner, Maschinen und Gummibäume. In der Kantine von Qimonda läuft der Ausverkauf. Einst gehörte der Chiphersteller, dessen silberne Werksgebäude am Rand der Dresdner Heide liegen, zu den Leuchttürmen der Halbleiterbranche in Sachsen. 3000 Menschen arbeiteten in den Reinräumen und Konstruktionsbüros; jeder zehnte in der Welt produzierte Speicherchip wurde hier hergestellt – um dann verramscht zu werden: Die Preise waren im Keller; die Kosten lagen Etagen höher. Qimonda hat den gnadenlosen Kampf nicht überlebt: Anfang 2009 schlitterte das Unternehmen in die Pleite; ein Retter wurde nicht gefunden.
Jetzt werden nicht mehr Chips verramscht, sondern das Inventar. Der Trödelmarkt wird, womöglich als Reminiszenz an stolzere Tage, großspurig »QD-Shop« genannt – und von Schnäppchenjägern förmlich überrannt. Kleinunternehmer decken sich mit Flachbildschirmen ein, Büroinhaber mit Drehstühlen. Ausgere...
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