Der pazifische Crashkurs

»Das chinesische Exportwunder beruhte auf dem US-Konsumwunder.«

Noch vor wenigen Jahren sprach man vom »pazifischen Jahrhundert«. Die Achse der Weltwirtschaft, so hieß es, habe sich von der atlantischen Beziehung zwischen den USA und Europa auf die pazifische zwischen den USA und Asien (vor allem China) verlagert. Gleichzeitig war bekannt, dass die angebliche neue Achse ein extremes »Ungleichgewicht« trug. Der Pazifik war eine breite Export-Einbahnstraße. Die USA nahmen trotz fallender Reallöhne einseitig den Warenüberschuss aus Asien auf. Dieses Konsumwunder der Mittelschicht, das 80 Prozent der US-Konjunktur ausmachte, nährte sich größtenteils von fiktiven Einkommen aus der Aktien- und der Immobilienblase.

Der Motor der Weltkonjunktur bestand in dieser pazifischen Defizitstruktur. Seit Herbst 2008 stottert er aber und wird in den kommenden Monaten zum Stehen kommen. Der asiatische Export in die USA ist eingebrochen. Trotzdem soll alles halb so schlimm sein. Der Internationale Währungsfonds rechne...


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