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Ringbahn fährt wieder alle fünf Minuten

Ab Montag weitere Verbesserungen bei der S-Bahn / Noch kein Ansturm auf Entschädigungen

  • Lesedauer: 3 Min.

(dpa/ND). Die leidgeprüften Fahrgäste der S-Bahn können auf eine weitere Entspannung der Verkehrssituation hoffen. Auf der Ringbahn sollen die Züge vom kommenden Montag an während der Hauptverkehrszeit im Fünf-Minuten-Takt fahren. Zudem wird der Streckenabschnitt der Linie S 47 zwischen Schöneweide und Spindlersfeld wieder in Betrieb genommen, wie die Bahn mitteilte. Die S-Bahn begann zudem gestern mit ihren Entschädigungen für die zahllosen Zugausfälle und Verspätungen in den vergangenen Monaten.

Weil Räder und Bremsen lange Zeit nicht ordnungsgemäß gewartet wurden, stehen immer noch viele Wagen der S-Bahn in der Werkstatt. Von Montag an sollen 560 Wagen auf den Schienen im Einsatz sein, 120 mehr als noch Ende September. Vor Beginn der S-Bahn-Krise im Juni waren es werktags rund 1100. Einen normalen Zugbetrieb soll es erst zum allgemeinen Fahrplanwechsel am 13. Dezember wieder geben.

Zu den Verbesserungen gehört auch, dass die Linie S 8 durchgehend zwischen Hohen Neuendorf und Grünau sowie im Berufsverkehr bis Zeuthen verkehrt. Auf der Linie S 2 gibt es tagsüber zwischen Potsdamer Platz und Buch wieder einen Zehn-Minuten-Takt. Außerdem fahren Züge der S 5 von Alexanderplatz nach Mahlsdorf in Spitzenzeiten bis Hoppegarten.

Keinen Zugverkehr gibt es weiterhin auf den Strecken zwischen Westkreuz und Nikolassee, Springpfuhl-Wartenberg und Strausberg-Strausberg-Nord. Auch Spandau bleibt vorerst noch vom S-Bahnnetz abgehängt. Stattdessen setzt die Bahn noch mehr Regionalzüge zwischen Spandau und Hauptbahnhof ein. Die Linie RB 13 Wustermark-Spandau wird bis Hauptbahnhof verlängert, die Züge halten auch in Jungfernheide.

Auf der Stadtbahn fahren weiterhin zwischen Ostbahnhof und Potsdam zwei zusätzliche Regionalzüge pro Stunde als Ergänzung. Eingesetzt sind moderne Triebwagen aus Stuttgart, Frankfurt und München, die dank vieler Türen ein schnelleres Ein- und Aussteigen als in den Regionalzügen erlauben. Damit sorgen weiterhin sieben Regionalzüge pro Stunde und Richtung für Entlastung der S-Bahnen auf der Stadtbahntrasse.

Kunden, die eine Jahreskarte am Schalter oder Automaten gekauft haben, erhalten seit Donnerstag den Dezemberpreis in Verkaufsstellen der S-Bahn oder BVG in bar ausgezahlt. Dazu muss der Wertabschnitt für Dezember abgegeben werden. Das Ticket wird durch einen Sonderfahrausweis für den Monat ersetzt. Einen Ansturm gab es an den Schaltern noch nicht. »Wir haben den Kunden ja deutlich gemacht, dass sie in Sachen Entschädigung Zeit haben und nichts überstürzen müssen«, sagte ein Bahnsprecher.

Die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD), bekräftigte indes ihre Forderung an die Deutsche Bahn, Sparvorgaben für die S-Bahn zurückzunehmen und dem Tochterunternehmen die erforderlichen Gelder für einen zuverlässigen Betrieb zu geben. Sie erwarte, dass die S-Bahn ein nachhaltiges Instandhaltungskonzept einführt, um eine Wiederholung des Desasters auszuschließen, sagte Junge-Reyer bei einem weiteren Spitzengespräch mit S-Bahnchef Peter Buchner und dem Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, Ulrich Homburg. An dem Treffen nahmen auch Brandenburgs Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) sowie Vertreter von BVG und des Verkehrsverbundes VBB teil.

Eine Panne gab es gestern im Fern-und Regionalverkehr: Die Stadtbahn musste für knapp eine Stunde gesperrt werden. Wegen eines Defekts in einem Schaltkreis ließ sich eine Weiche am Bahnhof Zoo nicht mehr umstellen. Der Streckenabschnitt bis Charlottenburg war nach Angaben der Bahn deshalb seit den frühen Morgenstunden nur eingleisig befahrbar. Zahlreiche Fern- und Regionalzüge mussten umgeleitet werden. Statt planmäßig zum Hauptbahnhof fuhren sie über Lichtenberg, Gesundbrunnen und Jungfernheide. Es gab viele Verspätungen.

Am Vormittag behoben Techniker den Defekt. Dazu musste der Strom abgeschaltet und die Strecke komplett gesperrt werden. Um die Fahrgäste dennoch möglichst schnell zu ihren Zielen zu bringen, wurden zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof mehr S-Bahnen eingesetzt.

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