Einchecken im »Kranhaus«
Richtfest für neues Hotel im Osthafen
Von Hafenatmosphäre ist im Osthafen nicht mehr viel zu spüren. Aus den Lagerhallen wurde ein Fernseh-, Mode- und Musikzentrum, und Kräne drehen sich nicht mehr zum Beladen von Schiffen, sondern zum Bau von Häusern. Aber Reminiszenzen an die alte Bestimmung soll es hier auch künftig geben: Gäste des neuen »nhow«-Hotels können künftig in einem »Kranhaus« wohnen, einem weit auskragendem Gebäudeteil, das praktisch über der Spree zu schweben scheint.
Für das Design-Hotel der spanischen NH-Gruppe wurde gestern Richtfest gefeiert. Ende nächsten Jahres soll die 4-Sterne-plus-Herberge, die nach den Plänen des Stararchitekten Sergei Tchoban entsteht und insgesamt 65 Millionen Euro kostet, eröffnet werden. 307 Zimmer wird es geben, davon etwa 20 bis 30 im »Kranhaus«, für das man »bis an die Grenzen der Statik« gegangen sei. Aber natürlich ist alles ganz sicher, weshalb dort auch die 230 Quadratmeter große »Presidentialsuite« untergebracht wird.
Die Zimmerpreise stehen noch nicht fest, Jan Hein Simons von NH-Hotels schweben etwa 150 Euro aufwärts vor. Nicht zu viel für ein Hotel, »mit dem sich die Hotellandschaft Berlins verändern wird«, findet Simons.
Keine Sorge bereitet dem Hotelbetreiber auch die per Bürgerentscheid geforderte 50-Meter-Uferpromenade. Als die Friedrichshain-Kreuzberger vor gut einem Jahr so entschieden, war das Hotel längst im Bau. Also bleibt es bei einem Zehn-Meter-Streifen, wie vermutlich auch bei allen anderen Projekten im Hafenbereich. Möglicherweise kann aber das geplante Hochhaus an der Elsenbrücke verhindert werden, im neuen Bebauungsplan des Bezirksamtes kommt es nicht mehr vor. Allerdings muss der Senat noch zustimmen.
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