Giftiges Kriegserbe im Zweistromland
Uranmunition der USA und ihrer Verbündeten sorgt in Irak für immer mehr Krebsfälle
Drei Kriegsjahrzehnte haben Irak zu einem der giftigsten Länder der Welt gemacht. »Wasser, Luft und Erde sind durch ungefilterte Emissionen unzähliger Autos und Stromgeneratoren in den dicht besiedelten Großstädten, durch ungereinigte medizinische, militärische und industrielle Abfälle, durch Überdüngung und nicht entsorgten DU-Schrott aus den Kriegen vergiftet«, sagte die irakische Umweltministerin Narmin Othman jetzt dem UN-Informationsnetzwerk IRIN.
DU steht für Depleted Uranium, Munition, deren Projektile abgereichertes Uran enthalten, um Panzer, Bunker oder besonders gehärteten Stahl zu brechen. In den Kriegen 1991 und 2003 wurde es vom USA-Bündnis tonnenweise eingesetzt. Aber auch nach Kriegsende sind Menschen bedroht, wenn sie die Schadstoffe einatmen oder mit der Nahrung aufnehmen. Verstrahlter Militärschrott aus den Feldzügen sei bis heute nicht entsorgt, so Iraks Umweltministerin Othman. Die einst Leben spendenden Wasseradern Euphrat und Tigris seien zu Abwasserkanälen für die Industrie und das Militär, für Haushalte und Krankenhäuser verkommen. Nun haben Ärzte in der Provinz Babil, südlich von Bagdad, Alarm geschlagen. Die Krebsfälle in den drei letzten Jahren seien um das Zehnfache angestiegen berichtete der arabische Nachrichtensender »Al Dschasira«. 2004 wurden 500 neue Krebsfälle diagnostiziert, 2006 habe sich diese Zahl bereits fast verdoppelt, 2008 versiebenfacht, un...
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