»Kampf um Land im eigenen Land«

Geplante Offensive der indischen Regierung gegen Naxaliten stößt auf Widerstand

  • Jürgen Weber
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Seit rund 40 Jahren kämpfen maoistische Gruppen in Indien für eine »Volksdemokratische Revolution«. Der Naxaliten-Bewegung, deren Name auf ein Dorf im Bundesstaat West-Bengalen zurückgeht, will die Regierung mit einer Doppelstrategie aus militärischer Offensive und Entwicklungsprojekten nun den Garaus machen.

Die Adivasis wollen sich nicht ohne Gegenwehr aus ihren rohstoffreichen Gebieten vertreiben lassen. Foto AFP
Die Adivasis wollen sich nicht ohne Gegenwehr aus ihren rohstoffreichen Gebieten vertreiben lassen. Foto AFP

Die indische Schriftstellerin und Aktivistin Arundhati Roy befürchtet Schlimmes: Sollten die Angriffe gegen die Naxaliten-Bewegung wie angekündigt ausgeführt werden, bedeute dies »die offizielle Anerkennung des Bürgerkrieges«, so Roy. »Wie die Sicherheitskräfte in den Wäldern zwischen Maoisten, Sympathisanten und Unbeteiligten unterscheiden sollen, weiß niemand.«

Die Naxaliten haben sich mittlerweile auf ein Drittel der 602 Verwaltungsdistrikte des Landes ausgebreitet und besonders unter den gesellschaftlich benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie den Adivasis (Indiens de facto indigenen Bevölkerungsgruppen) und den Dalits (den ehemals »Unberührbaren«-Kasten) großen Rückhalt.

Naxalitische Gruppen waren mit die ersten nicht-indigenen Bewegungen, die Adivasis, die Ärmsten der Armen im Land, in ihrem Kampf gegen Ausbeutung und Misshandlungen unterstützen. Besonders Jugendliche schlossen sich ihnen an. Im Laufe der Zeit wurden ihre Methoden ...


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