Rangeleien im Prima-Klima-Klub

Schwarz-Gelb hat das »Gipfelkreuz« schon im Blick – ist aber noch nicht beim »Machbaren«

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Woche der Entscheidungen hat in Berlin begonnen. Eingeleitet wurde sie mit einem zünftigen Streit zwischen CDU-Vize Christian Wulff und FDP-Chef Guido Westerwelle in Sachen Steuerpolitik am Wochende. Gestern war man allenthalben bemüht, dem Prima-Klima-Gefühl der künftigen Koalitionäre wieder öffentlich Geltung zu verschaffen.

Dem nimmermüden CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla – mitunter als künftiger Arbeits- und Sozialminister gehandelt – oblag es, schon am Morgen via Fernsehen von einem »Klima des Vertrauens« zu sprechen. »Bestenfalls kräftigere Formulierungen« hatte er am Samstag ausgemacht, als Wulff und Westerwelle sich in der sogenannten großen Runde in die Haare geraten waren. Ob Pofalla zu diesem Zeitpunkt noch nicht »Bild« gelesen hatte, kann nur gemutmaßt werden. Denn da hatte der niedersächsische Ministerpräsident längst noch einmal nachgelegt und verlangt, dass die FDP endlich »vom Wünschbaren zu Machbaren« gelangt. »Beim Geld hört die Freundschaft auf«, wird Wulff zitiert – und das ist kaum als Rücknahme seiner samstäglichen Attitüde zu werten, als er die FDP des »Blindfluges« und der Realitätsferne zieh. Dass Wulff am Montag nun auch noch anmerkte, man könne zwar mit eigenem Geld zocken, aber nicht mit dem der Bürger, muss di...


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