Aussichtsloser Versuch, ZEIT zu begreifen!

Theater I: Falk Richter seziert in der Schaubühne Berlin Individuum und Gesellschaft – »Trust«

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Weil manches sich besser in Bilder als in Worte fassen lässt, hat Regisseur Falk Richter sich die Choreografin und Tänzerin Anouk van Dijk ins Boot geholt.
Weil manches sich besser in Bilder als in Worte fassen lässt, hat Regisseur Falk Richter sich die Choreografin und Tänzerin Anouk van Dijk ins Boot geholt.

An der Wall Street, melden die Medien, herrsche schon wieder Alltag. Ranghohe Banker spekulieren riskant wie vor der Krise. Die Politik rettet mit Volkes Steuern deren Verursacher, statt sie zur Kasse zu bitten, predigt Krisenbewältigungsoptimismus. Lediglich zur Verstaatlichung systemwichtiger Banken findet sie sich bereit, beteuernd, dies sei kein Einschwenken auf sozialistische Positionen. Wut bleibt dem Bürger ob seiner Machtlosigkeit.

Genau da setzt Falk Richter ein, gibt als Autor diesem Gefühl an der Schaubühne sprachliche Form unter dem doppeldeutigen Titel »Trust«. Weil sich Wut bisweilen besser in Bilder als in Worte fassen lässt, hat er, der Regisseur, die niederländische Choreografin Anouk van Dijk ins Boot geholt. Dort sitzen vier Tänzer und fünf Schauspieler mit dem Zorn der jungen Generation und verstricken sich in schier aussichtslose Versuche, diese Zeit zu begreifen, ihren Figuren eine Zukunft abzuringen.

Das gleichni...


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