Frieden nach Vorgaben Öcalans?
Nicht nur türkische Nationalisten könnten den neuen Kurdenkurs Ankaras torpedieren
Mit einem »Friedensmarsch« von Nordirak zur türkischen Grenze testete die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die Ernsthaftigkeit der neuen Kurdenpolitik der türkischen Regierung. Es war vor allem eine gelungene Demonstration für den Einfluss des auf der Insel Imrali im Marmarameer gefangenen PKK-Chefs Abdullah Öcalan.
Auf Öcalans Geheiß verließen innerhalb von Tagen vier männliche und vier weibliche PKK-Guerillas das Lager der Partei am Berg Kandil im kurdischen Nordirak und stellten sich den türkischen Behörden am Grenzübergang Ibrahim Khalil. Gleichzeitig verließen 26 Flüchtlinge, darunter vier Kinder, das kurdische Flüchtlingslager Mahmur in Nordirak und kehrten ebenfalls in die Türkei zurück.
An der Grenze empfing die Heimkehrer eine Menge von 50 000 oder mehr Anhängern der prokurdischen Partei für eine Demokratische Gesellschaft. Nach zehn Jahren als einziger Häftling auf Imrali hält Abdullah Öcalan die Zügel in seiner Partei noch immer fest in Händen und kann auch über die PKK hinaus eine große Zahl von Kurden mobilisieren.
Für die Türkei wird die Sache damit einfacher und schwieriger zugleich. Sie kann den Frieden tatsächlich haben, wenn sie Öcalans Rolle als Makler akzeptiert. Dem entgegen steht nicht nur Öcalans Vergangenheit, in der er auch ...
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