Trams nicht stillgelegt
BVG lässt nach Achsbruch alle Tatras überprüfen
(ND-Kammer). Der Radbruch bei der Straßenbahn hat nicht solche gravierenden Folgen wie bei der S-Bahn. Obwohl am Montagnachmittag bei einer Tatra-Straßenbahn der Linie M 4 am Hackeschen Markt ein Rad abgefallen war (ND berichtete), werde es keine Stilllegung von Fahrzeugen und Ausfälle von Fahrten geben, teilte die BVG mit. »Wir können jetzt, nach eingehenden Untersuchungen, mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um einen Einzelfall und nicht um eine bauartbedingte Schadensserie handelt«, so BVG-Chef Andreas Sturmowski.
Nach ersten Untersuchungen wurde die Panne, bei der niemand zu Schaden kam und die unbesetzte Bahn auch nicht entgleiste, auf einen Schaden an einem Lager der entsprechenden Achse verursacht. Dadurch brach die Achse und das Rad fiel ab. Die BVG handelte rasch: Noch am Montagabend wurden die Achsen sämtlicher 237 Tatra-Bahnen einer sofortigen Sichtprüfung unterzogen. Dabei gab es keine Anzeichen für weitere Schäden. Das Fahrgestell der betroffenen Bahn wurde laut BVG vorschriftsmäßig gewartet. Bis zur nächsten Inspektion, die alle 500 000 Kilometer erfolge, hätte sie noch 70 000 Kilometer fahren können.
Sicherheitshalber wird die BVG jetzt aber Tatra-Bahnen mit einer Laufleistung von 270 000 bis 500 000 Kilometer einer außerordentlichen Inspektion unterziehen. Hierbei erfolgt eine Ultraschallprüfung der Achsen auf Risse und eine Überprüfung der Lager. Achsen, deren Laufleistung zwischen 200 000 und 270 000 Kilometer seit der letzten Inspektion liegt, erhalten eine intensive Kontrolle der Lager der Achsen. Für alle Tatra-Fahrzeuge erfolgt zudem monatlich eine Zusatzüberprüfung der Achsen durch Sichtkontrolle.
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