Roma vor der Rückkehr ins Elend

Die Situation der Minderheiten in Kosovo hat sich nicht verbessert

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Bundesregierung behauptet, die Lage in Kosovo hätte sich entspannt, und schiebt Roma in die einstige Bürgerkriegsregion ab. Aus neuen Berichten geht jedoch hervor, dass die Situation der Minderheiten in Kosovo weiterhin prekär ist.

Die Mahala im Süden der Bergbaustadt Kosovska Mitrovica war einst die größte zusammenhängende Roma-Siedlung in Kosovo. Bis der Stadtteil am 15. und 16. Juni 1999 von radikalen Kosovo-Albanern zerstört wurde. Die etwa 8000 Bewohner wurden vertrieben oder gar ermordet. Die gerade in Kosovo einmarschierten NATO-Soldaten griffen nicht ein. Als im März 2004 erneut ethnische Konflikte aufflammten, wurden die Einwohner der teilweise wiederaufgebauten Siedlung abermals Opfer von Ausschreitungen. Heute leben in der Mahala wenige, meist aus dem Ausland zurückgekehrte Roma-Familien in bitterer Armut.

Nach dem NATO-Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien im Frühjahr 1999 vertrieben Kosovo-Albaner zehntausende Angehörige von Minderheiten aus der südserbischen Provinz: Nicht nur Serben, auch Roma, sogenannte Ägypter und Aschkali mussten Kosovo verlassen. Tausende Flüchtlinge wurden zeitweilig im Deutschland aufgenommen – mit der Aussicht der...


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