Wärme, Strom und Badesalz

Vor 25 Jahren nahm in Waren das erste große Erdwärmeheizwerk die Arbeit auf. Der Osten ist noch immer führend in dieser Umwelttechnologie

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Geothermie gehörte zu den Technologien, die in der DDR weit entwickelt waren. Die ersten Anlagen entstanden noch vor der Wende im heutigen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die einst exotisch wirkende Branche wächst im ganzen Land.

Die Stimmung im VEB Geothermie Neubrandenburg war nicht gut im Winter 1988. Die Arbeiter in dem noch jungen Betrieb hatten gerade ein Bohrloch südlich von Schwerin auf die geplanten 2200 Meter hinabgetrieben – doch nun fehlte das Anschlussprojekt, weil die Geologen im Betrieb nicht schnell genug gearbeitet hatten. Der Bohrturm, mit dem die neu entdeckte Energiequelle Thermalwasser erschlossen werden sollte, stand still.

Dann wurde den Arbeitern, die an ihrem Bohrturm in einer Art Wagenburg lebten, auch noch »vorgeschlagen«, ihre elektrisch beheizten Wohnwagen gegen mit Kohle beheizte zu tauschen. Das scheint der Punkt gewesen zu sein, an dem es den Leuten gereicht hat. Ihre Laune muss so schlecht gewesen sein, dass irgendwann das ND reagierte. Im Januar 1988 erschien auf der dritten Seite ein langer, anklagender Bericht, der nicht viel Gutes ließ am »Betriebsregime« im Geothermie-VEB und den »notwendigen materiell-technischen Bed...


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