Die verlorene Wirklichkeit

Physiker suchen nach realistischer Deutung der Quantenmechanik

»Was, wenn alles nur eine Illusion wäre und nichts existierte? Dann hätte ich für meinen Teppich eindeutig zu viel bezahlt«, bemerkte Woody Allen einmal. Ganz soweit gehen Physiker in ihren Überlegungen zwar nicht, aber auch sie bezweifeln seit Begründung der Quantenmechanik, dass unser Bild von der Welt der Atome überhaupt ein realistisches sein kann.

Einer, der dagegen hartnäckig am Konzept des Realismus festhielt, war Albert Einstein. Er führte deswegen eine heftige Kontroverse mit dem dänischen Physiker Niels Bohr, dem er 1944 in einem Brief mitteilte: »Du glaubst an den würfelnden Gott und ich an volle Gesetzlichkeit in einer Welt von etwas objektiv Seiendem.« Tatsächlich ging Bohr in der von ihm entwickelten Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik davon aus, dass eine Beschreibung der Mikrowelt »an sich«, das heißt unabhängig von Beobachtung und Messung, nicht möglich sei. Und noch etwas unterscheidet nach Bohr die Quantenmechani...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.