Polens Sonderdienste im Gerede

Praxis der »Geheimen« lässt Fragen nach Rechtstaatlichkeit laut werden

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Abhörangriffe, denen laut »Trybuna« auch Journalisten ausgesetzt sind, haben in Polens Öffentlichkeit die Frage nach der Rechtstaatlichkeit laut werden lassen. Und generell nach dem Tun der Geheimdienste.

Wie viele »Sonderformationen« – so werden sie offiziell genannt – in Polen tätig sind und wie sie ihre »Geschäfte« betreiben, das untersuchte die angesehene Wochenschrift »Polityka« in ihrer jüngsten Ausgabe. »Wozu brauchen wir die Dienste und was kosten sie uns?«, fragten die Autoren Cezary Lazarewicz und Piotr Pytlakowski.

Die Antwort lautete: Rund 10 000 offizielle Mitarbeiter von zwölf verschiedenen »Sonderdiensten« verschlingen jährlich mehr als eine Milliarde Zloty (250 Mio. Euro). Die Zahl der geheimen Agenten bleibt freilich im Dunkeln.

Drei von dem Dutzend »Sonderformationen« sollen für den normalen Bürger »harmlos« sein: die Truppe zum Schutz der Regierung (BOR), der Zoll und der Wachdienst in Haftanstalten. Die Elite stellen die »Schlapphüte« der Agentur Innere Sicherheit (5940 Dienststellen), der Militärischen Abwehr, der Militärischen Aufklärung und des Zentralen Antikorruptionsbüros dar. Darüber hinaus gelten al...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.