Ben Ali lässt sich wählen
Der tunesische Staatschef strebt am Sonntag die fünfte Amtsperiode an
Nach 22 Jahren Amtszeit wird Tunesiens Staatschef Ben Ali am Sonntag vermutlich zum fünften Mal im Amt bestätigt. Bei den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen gilt auch der Sieg seiner Partei, der Demokratischen Verfassungsversammlung, als sicher.
Tunis erlebt einen Bauboom. Die umliegenden Hügel werden nach und nach mit neuen Wohnvierteln zugepflastert. Ein Einkaufszentrum nach dem anderen schießt aus dem Boden. Neue Straßen und Brücken verbinden die Hauptstadt mit den reichen Vororten. Ein neuer Flughafen in Enfidha soll bald die Devisen bringenden Urlauber noch schneller in die Touristenzentren Hammamet und Sousse bringen. Letzter Schrei ist die geplante »Tunis Sports City«, in der in einigen Jahren auf 205 Hektar futuristische Luxuswohnungen mit Golfvergnügen verbunden werden sollen.
Das flächenmäßig kleinste Land Nordafrikas verzeichnet seit Jahren ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum um die fünf Prozent. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 2400 Dollar gelten die zehn Millionen Tunesier nach ihren libyschen Nachbarn als die wohlhabendsten Bewohner des Maghreb. 80 Prozent besitzen ein eigenes Heim. Der Anteil der in Armut Lebenden ist in den vergangenen drei Jahrzehnten vo...
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