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Schweriner und Rostocker wählen noch einmal
PDS und CDU sowie SPD und CDU stellen die Gegner für den 28. April
In Wismar setzte sich die amtierende Oberbürgermeisterin bereits im ersten Wahlgang durch. In Schwerin und in Rostock gibt es am 28. April einen weiteren Gang an die Wahlurne.
Wahlumfragen können auch in die falsche Richtung zeigen. Für Schwerin hatten die Umfrager zwar richtig ermittelt, dass der PDS-Kandidat Gerd Böttger bei den Oberbürgermeisterwahlen vorn liegen wird. Das traf ein, Böttger kam am Sonntag auf 34,8 Prozent. Auf den Folgeplätzen lagen die Umfrager aber total daneben. Der SPD-Kandidat Axel Höhn belegte nicht wie vorhergesagt den zweiten Platz. Den nahm der CDU-Mann Norbert Claussen mit 28,9 Prozent ein. Die Umfragen hatten Claussen lediglich Platz vier zugewiesen. Höhn (SPD) wurde mit 14,5 Prozent abgestraft. Favorit Böttger bekam mit Claussen seinen Wunschkandidaten für die nun notwendige Stichwahl am 28. April. Der PDS-Landtagsabgeordnete hat schon einmal die halbe Stadt gewonnen. Bei den Landtagswahlen im Herbst 1998 erhielt Böttger im Wahlkreis 9 die meisten Stimmen und damit ein Direktmandat für den Landtag. In der anderen Hälfte der Stadt gewann die SPD das Direktmandat. Die Stärke Böttgers liegt vor allem in den Plattenbaugebieten Schwerins, wo der Abgeordnete auch wohnt. Bereits seit 1990 hat der umtriebige PDS-Mann ein Mandat in der Schweriner Stadtvertretung. Sein Gegner von der CDU arbeitet im Rathaus als Wirtschaftsdezernent. Der aus dem Westen stammende Claussen war am Wahlabend selbst überrascht, dass er so gut abschnitt. Sein erstes Ziel sei mit dem Erreichen der Stichwahl erfüllt, erklärte er. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass die Schweriner Wahlen angefochten werden. Noch am Wahlabend erklärte der Vorsitzende des Wahlausschusses, Johannes Kwaschik, dass er trotz nicht zugestellter Wahlbenachrichtigungskarten keinen Anlass sehe, die Abstimmung für ungültig zu erklären. Eine Postangestellte hatte mehrere hundert Wahlbenachrichtungskarten in einem Wäldchen bei Schwerin abgekippt. Der Wahlausgang sei so deutlich, dass die fehlenden Karten keine Rolle spielen würden, so Kwaschik. Ob wegen des SPD-Kandidaten Axel Höhn Einspruch gegen die Wahl erhoben wird, ist noch nicht sicher. Höhn wird Amtsmissbrauch vorgeworfen, weil er in einem Faltblatt für alle Schweriner Haushalte ein Bauprojekt bewarb. In Rostock geht Amtsinhaber Arno Pöker (SPD) mit Alexander Prechtel (CDU) in die Stichwahl. Oberbürgermeister Pöker erreichte 32,2 Prozent. Prechtel, der frühere Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vorpommern, kam auf 27 Prozent. Überraschend das schwache Abschneiden der PDS in der Hansestadt. Deren Kandidatin, die Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft Christina Molle, erhielt nur 17,7 Prozent. Sie wurde sogar noch von dem Kandidaten der Bündnisgrünen, Harald Terpe (19,1 Prozent), überholt. Im Sommer 1999 hatte die PDS bei den Bürgerschaftswahlen die meisten Stimmen geholt. Sie stellt die stärkste Fraktion in der Stadtvertretung. In Wismar setzte sich wie erwartet die amtierende Oberbürgermeisterin Rosemarie Wilcken mit 79,1 Prozent durch. Chancenlos blieben der von CDU und FDP unterstützte parteilose Frieder Weinhold mit 12,3 und die PDS-Fraktionsvorsitzende in der Wismare...Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
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