Wann wir schreiten Seit' an Seit' ist noch nicht ausgemacht

Prominente SPD-Mitglieder haben nach Kassel zu einem »Basis-Ratschlag« geladen – und stoßen damit nicht nur auf Gegenliebe

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Genau eine Woche vor dem SPD-Parteitag in Dresden haben für den 8. November prominente SPD-Mitglieder zu einem »Basis Ratschlag« nach Kassel eingeladen. Sie wollen eine »schonungslos offene Aussprache« über Ursachen des Debakels der SPD bei der Bundestagswahl. Der Parteivorstand im Berliner Willy-Brandt-Haus reagiert wenig amüsiert.

Ausgewiesene Parteilinke wie Ottmar Schreiner, Rudolf Dreßler, Hermann Scheer, Andrea Ypsilanti und Johano Strasser haben offenbar die Nase voll. Und nicht nur, weil sie in ihrer Einladung nach Kassel die ein Jahrzehnt anhaltende »Basta- und Abnick-Politik« geißeln, die zu einem »anhaltenden Niedergang der SPD« bis zum historischen Debakel der Bundestagswahl geführt habe. Auch der Umgang der Parteispitze mit dem miesesten SPD-Wahlergebnis seit Ende des 19. Jahrhunderts scheint ihnen nicht zu gefallen. Kritisieren sie doch zugleich den »überfallartigen Ringtausch des Führungspersonals«, der vom Parteivorstand »ohne jede Atempause« abgesegnet worden sei. Doch die »schonungslos offene Aussprache«, die die Anhänger des »Basis-Ratschlages« befürworten, ist ganz offenkundig nicht allen Genossen geheuer.

Noch SPD-Generalsekretär Hubertus Heil gab dem »Kölner Stadtanzeiger« zu Protokoll, sich nicht im Klaren zu sein, »was das soll«. Karl Lauter...


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