Auf den Kopf gestellt
Der österreichische Künstler Erwin Wurm im Münchner Kunstbau Lenbachhaus
Joseph Beuys Versprechen »Jeder ist ein Künstler« – es wird wahr in der neuesten Schau des Lenbachhauses. Denn wer die große Erwin Wurm Retrospektive betritt, kommt sich vor wie in einem edlen, strahlend hellen Show-Room und muss selbst auf ein Podest steigen, um die Exponate zu besichtigen. Hell gelackt, bedeckt es etwa die Hälfte der Ausstellungshalle über der U-Bahn und lässt die Ausstellungsstücke auf der weißen Fläche, zwischen denen man herumgeht, wie zufällig arrangiert erscheinen. Daneben befinden sich schweinchenrosa Inseln, die zu spontanen Besucheraktionen animieren sollen.
Hier sind die unterschiedlichsten skulpturalen Objekte des Wiener Gesamtkünstlers vereint wie in einem surrealen Panoptikum von Hieronymus Bosch: ganz locker aufgestellt ohne jede Chronologie, aber jedes mit einem Platzanspruch von präzis 10 Quadratmetern. Ob es sich nun um die winzige Essiggurke in Originalgröße handelt, die plastisch sogar den Kat...
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