Eine Licht-Minute für Georg Elser

Ein modernes Denkmal in München erinnert an das Bürgerbräu-Attentat auf Hitler. Nicht ein jeder findet es passend

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Münchner Hitler-Attentäter Georg Elser war in Bayern lange Zeit fast vergessen. Zum 70. Jahrestag des Anschlags wird nun eine Gedenk-Installation eingeweiht.

»8. November« – allabendlich soll künftig das Datum des Attentates eine Minute lang an einer Hauswand aufleuchten und an Georg Elser (u.) erinnern.
»8. November« – allabendlich soll künftig das Datum des Attentates eine Minute lang an einer Hauswand aufleuchten und an Georg Elser (u.) erinnern.

Am 8. November 1939 explodierte im Bürgerbräukeller in München um 21. 20 Uhr eine Bombe und tötete acht Menschen. Adolf Hitler, dem die Explosion gegolten hatte, war nicht darunter, er hatte die Versammlung – ein Gedenken an den Putschversuch der Nazis von 1923 – vorzeitig verlassen.

Die Bombe hinter dem Rednerpult hatte Georg Elser gelegt, ein schwäbischer Schreiner und Gegner der Nationalsozialisten, der nach seiner Verhaftung durch die Gestapo im April 1945 im KZ Dachau erschossen wurde. Elser hatte in München als Untermieter in der Türkenstraße 94 gewohnt, und ein paar Häuser entfernt erinnert jetzt ein neues Denkmal an den Widerstandskämpfer: Eine fünf Meter durchmessende Installation, in der mit Neonbuchstaben jeweils um 21.20 Uhr für eine Minute das Datum der Explosion aufleuchtet und dann wieder erlischt.

Schwieriges Erinnern

»Die Arbeit lenkt den Blick auf das Wesentliche – das Attentat«, so die Künstlerin Si...


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