Früher Heß – jetzt Rieger

Nazis wollen verstorbenem NPD-Vize in Wunsiedel gedenken

Nach längerer Pause könnten am 14. November wieder Alt- und Neonazis durch das Fichtelgebirgsstädtchen Wunsiedel marschieren. Aber nicht um wie früher dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß zu huldigen, der dort begraben liegt. Vielmehr wollen die Nazis den am 29. Oktober nach einem Schlaganfall in Berlin gestorbenen NPD-Vize Jürgen Rieger ehren.

Die Polizei in Bayreuth bestätigte auf Anfrage, dass eine Anmeldung der NPD für den 14. November vorliegt. Die braune Partei bewirbt den Aufmarsch auf ihrer Homepage mit Beginn 14 Uhr. Nach NPD-Angaben ist der Umzug für 800 Personen angemeldet. Zudem liefen Gespräche mit den Organisatoren des ebenfalls für den 14. November angemeldeten Aufmarsches im brandenburgischen Halbe, damit die ihre Anmeldung zurückziehen.

»Es ist übel, dass die sich Wunsiedel ausgesucht haben«, sagt der Erste Bürgermeister, Karl-Willi Beck (CSU), gegenüber ND. Er will zusammen mit der Versammlungsbehörde prüfen, ob ein Verbot möglich ist. Der »Heß-Marsch« fand zuletzt 2004 statt, seitdem ist er verboten. »Nun ist es mit dem Gedenken an Rieger eine andere Zielsetzung«, da müss...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.