Medikamente ohne Wirkung

Handel mit Fälschungen hat fatale Folgen für die Malariabekämpfung

Von Michael Lenz, Phnom Penh

Im Spätherbst 1999 infizierte sich Sam Veasna auf einer Expedition im kambodschanischen Dschungel mit Malaria. Kurz darauf starb der engagierteste Arten- und Umweltschützer des Landes. Die Medikamente, die seine Frau in einer Apotheke in Siem Reap gekauft hatte, waren gefälscht.

Sam Veasnas tragischer Tod ist kein Einzelschicksal. Der Handel mit gefälschten Medikamenten boomt in asiatischen Ländern. Ein Schlaglicht auf das Ausmaß des Problems wirft eine aktuelle Studie der US-Pharmabehörde USP im Auftrag der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. Demnach sind im Grenzgebiet von Kambodscha und Thailand 60 Prozent der Malariamedikamente gefälscht oder enthalten nur Spuren des Wirkstoffes. »Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sich die Situation verschlechtert hat«, sagt USP-Mitarbeiter Dr. Patrick Lukulay, der vo...


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