Fast unbemerkt blüht der Osten
Wirtschaftsinstitut: Aufschwung läuft gut, Solidaritätszuschlag kann abgeschafft werden
Der Aufschwung Ost läuft viel besser als es aussieht, die Vorstellung von den »abgehängten« Neuen Bundesländern ist demnach nicht mehr als eine psychologische Fehleinschätzung aufgrund zu hoher Erwartungen. Diesen Schluss lässt zumindest die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zu, die am Dienstag kurz vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin vorgestellt wurde.
Kaum ein Versprechen ist den Neubundesbürgern 1990 wohl ähnlich tief in Erinnerung geblieben wie das Kohl'sche Bild der schon bald blühenden Ostlandschaften. Viele hatten sich im Wende- und Westgeldtaumel daran festgeklammert, dass man Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg bald nur noch mit dem Wort Wirtschaftsaufschwung in Verbindung bringen würde. Die Euphorie wich jedoch bald der Ernüchterung.
Zu Unrecht, wie Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts, bei der Vorstellung der Studie mehrfach betonte. Schließlich sei die Wirtschaftsleistung je Einwohner im Osten Deutschlands von knapp einem Drittel (1991) auf heute fast 70 Prozent jener in Westdeutschland gestiegen. Er plädierte deshalb dafür, die Erfolge der Angleichung herauszustellen, statt »gefühltem« Pessimismus nachzuhängen.
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