Die Kontroverse bleibt
Zweiter Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie
Das Wort Gentechnik hat in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung einen eher negativen Beigeschmack. Meist ist es allgemeines Unbehagen, weniger konkrete Einwände. Mit dem zweiten Gentechnologiebericht, der am Dienstag vorgestellt wurde, will die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) ein differenziertes Bild dieses Forschungsfeldes entwerfen.
Als 2005 der erste Gentechnologiebericht veröffentlicht worden war, hatte die BBAW noch Ambitionen, zur Nationalen Akademie aufzusteigen, die als Stimme der Wissenschaften in der Politik wahrgenommen werden sollte. Inzwischen fiel diese Rolle der Leopoldina zu, und BBAW-Präsident Günter Stock betont denn auch bei der Präsentation des zweiten Gentechnologieberichts, dass es nicht nur um Politikberatung, sondern um Gesellschaftsberatung gehe. Mit quantitativen Indikatoren für die Felder Stammzellforschung, molekulargenetische Diagnostik, Gentherapie und grüne Gentechnologie habe man ein einmaliges Instrument zur Langzeitbeobachtung der Entwicklung, meint Projektkoordinator Mathias Boysen.
Die Stammzellforschung, im ersten Bericht noch nicht vertreten, ist ein interessantes Beispiel für Verschiebungen in der Debatte. Einerseits ist inzwischen klar, dass es auch dabei um Gentechnologie geht, andererseits wurde durch die Entdeckung der indu...
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