Streit um des Platzecks Bart?

Ministerpräsident hat Waffen-SS und DDR-Funktionäre nicht gleichgesetzt

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hat Matthias Platzeck in seinem Essay für das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« die Waffen-SS und die Anhänger und Funktionäre der DDR auf eine Stufe gestellt? Nein. Die erbitterte Auseinandersetzung um seine Äußerungen zur Vergangenheitsbewältigung in West und Ost zeigt jedoch, dass hier eine Wunde klafft, die sich auch 60 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus noch nicht schließen lässt.

Im Streit um Platzecks Zeilen zählt weniger, was der Ministerpräsident tatsächlich geschrieben hat, sondern wie es von Menschen aufgefasst wird, denen die Medien ihre Spalten und Sendeplätze öffnen. Was aber tat Platzeck wirklich? Er hat – bezogen auf Anhänger aber auch Täter im DDR-Sozialismus – gefordert, es »mit dem überfälligen Prozess der Versöhnung endlich ernst zu meinen«. Sinngemäß fragt er, warum die DDR-Anhänger endlos büßen sollen, wenn doch die deutsche Nachkriegsdemokratie die unendlich stärker belasteten Schergen Hitlers ras...


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