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Schon der gütige Shiva würfelte einst das Schicksal aus
Claus Voigt über »Asiatische Spiele«: Woher sie kommen, was sie können
Eine beklagenswerte Zeitverschwendung sei es, wenn sich die Leute den lieben langen Tag mit Essen voll- stopften, ohne etwas für ihren Geist zu tun. So hatte bereits Konfuzius vor zweieinhalb Jahrtausenden gemahnt. Entschieden besser sei es da, seinen Verstand zu fordern beim »XiangQi», dem chinesischen Schach. Seit unzähligen Generationen gehört das Spiel deshalb zum Alltag der Menschen in Asien. Darüber spracht ND-Autor RENÉ GRALLA mit dem Hamburger CLAUS VOIGT (57), der ein Buch speziell über »Asiatische Spiele« verfasst hat.
ND: Warum kommen so viele Unterhaltungsklassiker, die inzwischen zum kulturellen Erbe der Menschheit gehören, gerade aus Asien?
CV: Asien, ich denke da insbesondere an China und Indien, hat eine lange kulturelle Tradition. Deswegen ist es beinahe zwangsläufig, dass viele Spielideen in dieser Weltecke geboren worden sind.
Vor allem Schach hat seine Wurzeln in Asien, mit populären regionalen Varianten wie Chinas XiangQi oder Japans Shogi. Dagegen fallen einem bei Europa spontan die Würfelbecher der Landsknechte ein.
Ganz so ist es auch wieder nicht. Eines der ganz großen Spiele auf diesem Planeten ist »Backgammon«, und das ist eine römische Entwicklung. Auch spricht viel dafür, dass Mühle aus dem Mittelmeerraum stammt. Und die Wikinger haben ihr »Hnefatafl« in Ehren gehalten, in Skandinavien ein Vorgänger des Schachs mit eigenständigem Mechanismus. Dieses nordeuropäische Spiel ist dann allerdings vom Schach verdrängt worden.
Deswegen ble...
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