Putschisten wollen Wahlfarce legitimieren
Honduranische Widerstandsbewegung befürchtet Fälschungen und Provokationen des Micheletti-Regimes
Ricardo Arturo Salgado (45) ist Diplom-Mathematiker und hat in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Salgado arbeitet als Publizist in Honduras. Mit einer Gruppe von Sozialwissenschaftlern führt er außerdem landwirtschaftliche und Fischereiprojekte an der Atlantik- und der Pazifikküste von Honduras durch. Über den Bruch des Abkommens durch die De-facto-Regierung sprach mit ihm für ND Manola Romalo.
ND: Das »Abkommen von Tegucigalpa und San José« lässt Schlüsselfragen wie das Datum der Wiedereinsetzung des Präsidenten Manuel Zelaya in sein Amt offen. Diktator Roberto Micheletti vertagte am Sonnabend die am Donnerstag verkündete Benennung einer »Regierung der nationalen Einheit und Versöhnung«. Wie erklären Sie diese Farce?
Ricardo Arturo Salgado: Einziges Ziel dieses Paktes ist, Zeit zu gewinnen. Ab dem »Plan von San José« sind alle Vorschläge Michelettis in einer Washingtoner Anwaltskanzlei redigiert und vom State Department genehmigt worden. Selbstverständlich wäre dieser Putsch ohne die strategische Unterstützung der US-Militärbasis in Soto Cano nicht möglich gewesen. Was seitdem passierte, spottet jedem demokratischen Verständnis. Die honduranische Verfassung bestimmt, dass der demokratisch gewählte Präsident die Minister benennt. Das will aber jetzt der Putschist Micheletti tun!
Im Abkommen wurde festgelegt, dass Präsident Ze...
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