»Entschlossen und fantasievoll«
Demonstrationen gegen Nazi-Demos / Rieger-Immobilie gesperrt
Friedberg/Halle/Pößneck (Agenturen/ND). Zwischen 600 und 800 Menschen haben am Samstag im mittelhessischen Friedberg gegen einen Aufmarsch der NPD protestiert. Die etwa 100 Rechtsradikalen hätten eine Blockade von Gegendemonstranten umgangen und ihre Demonstration fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Während der Demonstrationen sei es zu »kleineren Reibereien« gekommen. Die Polizei nahm nach Angaben ihres Sprechers neun Menschen kurzzeitig fest und stellte von 300 Teilnehmern die Personalien fest. Zu der Gegendemonstration hatte das Bündnis »Wetterau gegen Nazis« aufgerufen, an dem sich etwa 80 Gruppen, Initiativen, Vereine, Parteien, Kirchen und Einzelpersonen beteiligen.
Am Morgen hatten sich rund 300 Menschen in der evangelischen Stadtkirche versammelt. In einer Gedenkminute gedachten sie der Opfer des Nationalsozialismus. Die Gegendemonstration sei gemeinsam getragen von Politik, Handel, Sport und Gesellschaft »in einer Breite, wie wir das noch nicht erlebt haben«, sagte Friedbergs Bürgermeister Michael Keller (SPD). Er bezeichnete es als »eklatantes Versagen der Politik«, dass die »NPD noch nicht verboten ist«. Es sei ein Hohn, wenn eine Partei »Bürgerrechte für sich einklagen kann, die zum Ziel hat, Bürgerrechte abzuschaffen«. Anschließend zogen die Teilnehmer in einem Gedenkspaziergang zu Orten jüdischen Lebens und des Widerstands durch Frie...
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