Wie Müntefering die LINKE begründete

Das Wut-Treffen von Teilen der SPD-Basis in Kassel hatte schon 2003 einen Vorläufer

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als Treffen linker Aufrührer firmierte das Treffen von rund 300 SPD-Funktionären am Wochenende in Kassel. Ob der Aufbruchstimmung auch konsequente Taten zur Erneuerung der Partei folgen, ist noch nicht abzusehen.

Was sich am Sonntagnachmittag in Kassel abspielte, das gab es vor sechseinhalb Jahren schon einmal: ein bundesweites Treffen linker Sozialdemokraten, Agenda-Kritiker und Schröder-Geschädigter, Gewerkschafter, Senioren und Jusos. Eine Versammlung engagierter Menschen mit mehr oder weniger ausgeprägtem Wunsch nach linkem Kurswechsel und Bereitschaft zum Konflikt mit dem Parteiapparat im Willy-Brandt-Haus und anderswo. Man sprach sich freimütig aus, ließ seinen Frust ab und verurteilte den Neoliberalismus. Unüberhörbar war auch der Wille, dass es nicht bei diesem einmaligen Ereignis bleiben dürfe, sondern Zusammenhalt über feste Strukturen geboten sei.

Hoffnungsträger schwiegen

Als sich die Kritiker des Rechtsschwenks an der SPD-Spitze seinerzeit, im Juni 2003, in Frankfurt am Main trafen, hatte Kanzler Gerhard Schröder kurz zuvor auf einem SPD-Sonderparteitag grünes Licht für seine Agenda 2010 erhalten. Binnen weniger Wochen hatten sich ...


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