Kapitalgelenkt

  • Lesedauer: 1 Min.

Die besten europäischen Handballklubs stellen sich mal wieder gegen den Weltverband und seinen umstrittenen Präsidenten Hassan Mustafa. Der soll ohne Terminabsprache oder Versicherungszusage an die Vereine deren Spieler in eine Weltauswahl nominiert haben, die am 2. Dezember zum 60-jährigen Bestehen des kroatischen Verbandes in Zagreb spielen soll.

Den Klubs aus Deutschland, Frankreich, Spanien und der Schweiz geht es jedoch kaum um das Wohl der Spieler oder des Sports. Wäre es so, würden sie nicht gleich beleidigt boykottieren oder androhen, ihre Stars auch nicht mehr zu Weltmeisterschaften zu schicken. Mit der Group Club Handball (GCH) ist hier eine Vereinigung am Werk, wie sie mit der G 14 im Fußball stets befürchtet wurde: Wenige finanzstarke Vereine versuchen, den Sport zu ihrem Vorteil zu kontrollieren. Grundsätzlich steht das aber den gewählten Verbandsoberen zu.

Hassan Mustafa pflegt sicher einen diktatorischen Führungsstil. Trotzdem sollte er nicht für alles als Buhmann herhalten müssen, schon gar nicht für die Ziele eines Konglomerats reicher Privatklubs, deren Ziel ebenso grundsätzlich die Vermehrung ihres Kapitals ist.

Oliver Händler

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.