Sofia sucht Nachfolger für Boiko Borissow

Zwanzig Kandidaten streben nach dem Amt des Bürgermeisters der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Der Posten ist vakant, seit das bisherige Stadtoberhaupt, Boiko Borissow, im Sommer zum Regierungschef gewählt wurde.

Die Bürgermeisterwahl ist der erste bedeutende Test nach den Parlamentswahlen, die Bulgarien abermals eine neue Regierung bescherten. Umfragen sehen zwei Kandidaten in Front: Für die Regierungspartei GERB (Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) tritt Borissows ehemalige Stellvertreterin im Bürgermeisteramt, die 47-jährige Jordanka Fandakowa, an. Für die in die Opposition verdrängten Sozialdemokraten will der 43-jährige Georgi Kadiew die Scharte auswetzen.

Fandakowa hat Russische Philologie studiert und jahrelang als Lehrerin und Direktorin eines Sofioter Gymnasiums gearbeitet. Nach dem GERB-Wahlsieg im Sommer übernahm sie das Ministerium für Bildung, Forschung und Jugend.

Zwar führt Borissow formal eine Minderheitsregierung, doch erhält Bulgariens neuer starker Mann – das ist der ehemalige Leibwächter auch körperlich – kräftige Unterstützung von rechts. Sofia galt jahrelang als »die blaue Festung«, als Hochburg d...