Die Nächste bei den Grünen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Frauen in der Doppelspitze der brandenburgischen Grünen hielten es zuletzt nie lange auf ihrem Posten aus. »Ich möchte beweisen, dass die Frau auch länger als zwei Jahre im Amt bleiben kann«, sagt deshalb Annalena Baerbock. Eine Delegiertenkonferenz in Angermünde wählte die 1980 in Hannover Geborene am Sonnabend zur Landesvorsitzenden. Ihre drei Vorgängerinnen harrten alle nicht länger als zwei Jahre aus.
Es sei schließlich nicht leicht, das Ehrenamt neben dem Beruf auszufüllen, begründet Baerbock. In vielen anderen Landesverbänden der Grünen gebe es finanzielle Entschädigungen für die Landesvorsitzenden, in Brandenburg jedoch nicht. Sie könne hier nur deshalb Landeschefin werden, weil sei gerade promoviere. Thema der Doktorarbeit: »Naturkatastrophen und Völkerrecht«. Bei bewaffneten Konflikten gebe es die Verpflichtung des Internationalen Roten Kreuzes, humanitäre Hilfe zu leisten. Bei Naturkatastrophen sei dies jedoch nicht der Fall, erläutert Baerbock, die hier ein Defizit sieht.
Eine Völkerrechtsexpertin der Grünen muss sich fragen lassen: Der NATO-Angriff auf Jugoslawien war doch völkerrechtswidrig? »Er war nicht voll vereinbar mit der Charta der Vereinten Nationen«, antwortet sie. Nach ihrer Ansicht mussten jedoch auf der anderen Seite die Verpflichtungen aus der Völkermordkonvention berücksichtigt werden. Soweit die juristische Einschätzung. Politisch betrachtet sei die »Art und Weise der Intervention nicht immer verhältnismäßig« gewesen. »Das mussten die Grünen aufarbeiten und das haben sie auch getan.«
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.